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GPU-Verfügbarkeit: Nvidia und AMD stellen kaum Besserung in Aussicht

Started by Redaktion, January 13, 2021, 10:51:50

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Redaktion

Auch Monate nach dem offiziellen Verkaufsstart ist es kaum möglich, eine Nvidia GeForce RTX 3000 oder eine AMD Radeon RX 6000 zum Listenpreis zu erwerben. Nvidia und AMD haben sich nun erneut zur Situation geäußert – viele gute Nachrichten gibt es aber nicht, die Situation soll zumindest in den nächsten Monaten angespannt bleiben.

https://www.notebookcheck.com/GPU-Verfuegbarkeit-Nvidia-und-AMD-stellen-kaum-Besserung-in-Aussicht.514948.0.html

KohiChan

Autsch, bis Ende April keien Besserung, das ist extem frunstrierend.
Hab "meine" RTX 3080 von Asus anfang November bei Alternate geordert und bisher nichts bekommen, geld haben se aber schon kassiert. Hoffentlich macht Microsoft mit dem Surface Pro 7+ nicht auch son Murks. Denn wir brauchen endlich mal für Arbeiten bessere Hardware

RobertJasiek

Ich hatte mich vor dem Launch am 17.9. auf schwierige Verfügbarkeit bis Ende Februar eingestellt und damit gerechnet, Anfang März kaufen zu können, auch weil ich bis dahin anderweitig ausgelastet bin. Allerdings ist die Aussicht, dann noch weitere Monate auf UVP warten zu sollen, verheerend und deprimierend. Dass Asus nun die Deutschen für die US-Importzölle von 25% mitzahlen lassen will geht gar nicht - das sind einfach mal so €100 Preissteigerung hier ohne Grund, denn höhere Transportkosten wegen Corona erklären maximal €20.

Dass es nur an der Nachfrage liegt glaubt doch niemand! Es liegt auch an Produktionsprobleme großer Chips mit kleiner Struktur, Rohstoffengpässen und Transportschwierigkeiten wegen Corona sowie außerordentlich an den Direktverkäufen an Miningfarmen bei hohen Cryptowährungskursblasen. Jä länger die Kurse hoch bleiben, desto länger belügen uns Nvidia und AMD hinsichtlich der Nachfrage - hoch, ja, aber minimal gedeckt bei den Nicht-Mining-Endverbrauchern (wie Gamern). Wenn es hoch kommt, kommen pro Woche 100 GPUs auf den deutschen Markt, was ein Witz ist im Vergleich zur tatsächlichen Nachfrage.

Die tun alles, damit wir RTX 3000 und RX 6000 auslassen und dann erst die nächste Generation kaufen. Und wenn dann an der Preisschraube gedreht wird (ich will gar nicht darüber nachdenken...)

Wohl dem, der schon eine GPU der letzten oder vorletzten Generation hat. Ich aber sitze auf dem Trockenen.

RobertJasiek

Nun, da meine RTX-3080-Bestellung rückabgewickelt ist, möchte ich meine Erfahrung im Detail teilen.

Am Montag, 4.1.2021 zeigte Idealo kurzzeitig eine bestimmte RTX 3080 zum Preis von knapp über der UVP von ca. €900 an, also quasi Versandkosten schon enthalten, verkauft von Saturn / MMS E-Commerce GmbH (offenbar einer Saturn-Onlinehandelstochter) und 8 Stück verfügbar (man hätte auch mehr als 1 bestellen können).

Mir war bekannt, dass Saturn bei Idealo 80% negative Bewertungen hatte, aber angesichts der GPU-Knappheit, der Bekanntheit des Unternehmens Saturn und meiner vorherigen guten Erfahrungen mit Saturn griff ich nach dem Strohhalm, vielleicht eine RTX 3080 zu ergattern. Zum Vergleich: beim Kauf von CDs auf Ebay sind mindestens 93% von 100% als Bewertungsschnitt mein Maßstab. Was tut man nicht so alles in Extremsituationen... Normalerweise wären mindestens 4,5 von 5 Sternen ein Indiz für mögliche Vertrauenswürdigkeit eines Händlers, bei teuren Produkten eher mehr und weitere ermutigende Hintergrundinformationen.

Nach Prüfung des Produktangebots (wirklich die richtige Grafikkarte, keine Paperedition), 2-Faktor-Authentifizierung per Telefon und Bezahlung per Vorkasse war der Bestellvorgang durch und kurz darauf erhielt ich von Saturn eine Bestätigung des Eingangs der Bestellung mit Fußnote, dass dies noch keine Verkaufserklärung sei. Außerdem guckte ich mir sofort nochmal an, ob es immer noch Exemplare gab und siehe da, sie waren alle schon innerhalb der paar Minuten meines Bestellvorgangs verkauft.

Lieferung sollte Freitag, 8.1. bis Montag, 11.1. erfolgen. Also habe ich mich bis dahin geduldet und währenddessen nachgeholt, was ich sonst vor einem Kauf tue: Saturns neue AGBs usw. gelesen. Quintessenz: mit der Bestellung gibt man nur ein Gebot ab, das Saturn durch Verkaufserklärung, Versandinformation oder Zustellung der Ware annehmen oder sonst ablehnen kann.

Da nichts kam, rief ich am Montagabend, 11.1 bei Saturn und kam auch gleich durch, um mich nach dem Status zu erkundigen. Die Ware sei nicht vorrätig, sei vom Hersteller nachbestellt und ich sei einer der Ersten auf der Warteliste. Ich habe dann sofort während des Telefongesprächs unter Angabe der Bestellnummer die Bestellung storniert.

Innerhalb von 14 Tagen nach Bestellung ist dies bei Saturn telefonisch das Mittel der Wahl; nicht jedoch die Nutzung eines Widerrufformulars, denn ein widerrufbarer Kauf war noch nicht zustande gekommen und dann dauert die Rückabwicklung länger; auch nicht Widerruf nach BGB, denn diese Möglichkeit beginnt erst mit Annahme des Warenpakets.

Mir wurde zugesagt, innerhalb von 24 Stunden eine Bestätigungsemail der Stornierung zu erhalten und das Geld zurückzubuchen. Das Telefongespräch verlief unkompliziert, die Email erhielt ich sofort und die Rückbuchung nach 23 Stunden und 59 Minuten, die Weiterleitung über den Bezahldienstleister auf mein Girokonto naturgemäß etwas später.

Warum also habe ich eine Grafikkarte, die ich seit knapp 4 Monaten dringend zu kaufen versuche, storniert, statt "als einer der Ersten" auf der Warteliste zu verbleiben?

- Der Ruf von Saturn / MMS E-Commerce GmbH ist sehr schlecht. Unter den Käuferwertungen finden sich auch welche, wo monatelang auf die Ware gewartet werden musste und der Telefonsupport sich taub stellte.
- Nach Ablauf der 14 Tage nach Bestellung verliert man die einfache, unkomplizierte Stornierungsmöglichkeit und findet sich danach in einem Wust sich widersprechender AGBs, Widerrufsbestimmungen und Gesetze wieder, wobei unklar ist, wie man einen noch nicht zustande gekommenen Kauf überhaupt widerrufen kann. Im Zweifel müsste man vor Gericht einklagen, dass Hinhalten trotz Vorkasse wider die guten Sitten nach BGB ist usw.
- Nach Ablauf der 14 Tage nach Bestellung verliert man die Möglichkeit einer bankgebührenfreien Rückbuchung. Wenn man Pech hat, verliert man dutzende von Euros, nur um sein Geld zurückgebucht zu bekommen.
- Nach Ablauf von 180 Tagen verliert man Käuferschutz des Zahlungsdiensleisters.
- Dass Saturn vor der Bestellung Verfügbarkeit meldet, die Bezahlung entgegennimmt, unmittelbar danach um die Nichtverfügbarkeit weiß, aber dies dem Kunden nicht selbständig und unverzüglich (spätestens aber nach 48 Stunden) mitteilt, ist unseriöses Geschäftsgebahren.
- Stillschweigend eine Bestellung in Warteliste auf Vorkasse umzuwandeln ist unseriöses Geschäftsgebahren.
- Sich laut AGBs 5 Tage Zeit zu lassen mit der Meldung über Annahme oder Ablehnung des Verkaufs ist unseriöses Geschäftsgebahren. Noch unseriöser ist, es entgegen der AGBs gar nicht zu tun, sondern auf den Anruf des Kunden zu warten.
- Am Tag nach der Bestellung die gleiche Ware wieder anzubieten, dem Besteller aber später zu sagen, die Ware sei nicht vorrätig, aber er sei einer der Ersten auf der Warteliste, ist unseriöses Geschäftsgebahren und straft die Aussage Lügen, denn wenn ich einer der Ersten wäre, dann hätte ich eine der am Tag nach meiner Bestellung dann angebotenen Exemplare erhalten müssen.
- Es ist unklar, wie lange ich auf der Warteliste gestanden hätte. Das hätte 1 Woche oder 5 Monate werden können - so unsicher ist die aktuelle Versorgungslage.
- Eine Warteliste per Vorkasse ist unseriöses Geschäftsgebahren. Seriös wäre ohne Vorkasse oder mit kleiner Anzahlung, jedenfalls aber Information vor der "Bestellung", statt erst hinterher.
- Bei monaterlanger Vorkasse steigt die Wahrscheinlichkeit eines Totalverlusts im Falle einer Insolvenz dramatisch.

Das Einzige, was Saturn richtig gemacht hat, ist die zügige Rückbuchung des Geldes wegen Stornierung. Damit hat Saturn gerade noch die Kurve gekriegt, nicht auf auch meiner Schwarzen Liste zu landen. Ansonsten aber hat Saturn genau das getan, was man von einem Händler mit schlechtem Ruf erwartet, i.B. Verfügbarkeit vorgaukeln bzw. bei mehr Bestellungen als verfügbaren Exemplarem nicht eigenständig darüber zu informieren.

Es reicht also nicht, einen höchst seltenen RTX-3000-Bestellvorgang zu einer UVP erfolgreich abzuschließen, sondern man muss sich außerdem noch mit unseriösen Händlern herumschlagen, die man sonst wie die Pest meidet. Wenn man nun aber einfach auf bessere Zeiten wartet, läuft man Gefahr, dass die Preise weiter steigen. Man kann aktuell nichts richtig machen, wenn man eine RTX 3000 haben will, es sei denn, man verzichtet gänzlich. Man kann allenfalls großes Glück haben. Selbst dann ist man mit Wucherpreisen und Mangel bei den anderen PC-Komponenten konfrontiert.

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