Wenn ich dich richtig verstehe, teilst du meine Meinung, dass Ice Lake 10nm noch nicht besser als 14nm aussehen ließ, Tiger Lake das nun aber endlich schafft.
Im Grunde ja,
Ice-Lake-Quad war zwar schon effizienter, als Comet-Lake-Quad, aber nicht so markant, dass einen relevanten Unterschied sah. Ein Markanter Unterschied ist wichtig, weil die Werte per se schwanken, sowie mit cTDP von 12-25W eben auch große Einstellungs-Möglichkeiten gibt. Ein gut konfigurierter Comet-Lake-Quad konnte besser sein als ein schlecht konfigurierter Ice-Lake usw.
2019 waren die Comet-Lakes-Tests mit 6-Kern also auch Ice-Lake ziemlich beeindruckend, aber 2020 waren die Ergebnisse nicht so berauschend. Nur die Single-Thread-Performance bleibt mit 180 Punkten (CB R15) gleich.
Ja, ich denke, Tiger-Lake wird einen sichtbaren verbesserten Unterschied zu Ice-Lake & Comet-Lake machen.
Du redest gerne von IPC. Kannst du bitte erklären, was es damit auf sich hat und wie sich Geschwindigkeit dort auf die Gesamteffizienz auswirkt?
IPC-Instruction-per-Clock heißt so viel wie, 44 Chinebench-Punkte-pro-Ghz. (Single-Thread = 1. echter Kern ohne SMT). 4700U schafft mit 4,1 GHz-Boost-Takt so 180Punkte (=44 x 4,1GHz)
1. Kern mit SMT-Technik hat eben 2.Threads
Beim Multi-Thread (1. echter Kern und mit SMT eben ein virtueller Kern [= Thread]) sind es beim Renoir so 60 Chinebench-Punkte-pro-Ghz, die z.b. aber beim 4700U deaktiviert sind (= keine SMT).
Hohe IPC bedeutet einen geringen Takt, um die selbe Performance zu erreichen. Ein geringer Takt bedeutet kleinere Spannungen, weshalb dann der Stromverbrauch quadratisch zur Performance sinkt.
Jene 1050 Punkte, die Intel mit Tiger-Lake-Kern (SMT = 2.Thread) erreicht, muss Intel dafür so 3,5+ GHz ALL-Kern takten, wozu schon eine höhere Spannung nötig ist. Im Takt-bereich von 2-3 Ghz kann man recht niedrig die Spannung ansetzen
Entschuldige bitte, dass ich nochmal zu meiner vorherigen Frage nachhake. Du hattest angedeutet, bei AMD seien 8 Kerne mit wenig Geschwindigkeit / Watt grenzwertig. Meinstest du damit, dass niemand bei langsamen CPUs so viele Kerne wolle oder dass es mit ihnen bei zu langsamem Betrieb ein Stabilitätsproblem geben könnte und warum?
1 Kern bei 2 Ghz ist vielleicht ein Hauch ineffizienter als 2 Kerne mit 1 GHz, aber 2 Kerne können sich die Aufgaben nicht 100% so abarbeiten, wie wenn es 1 Kern wäre.
Die CPU-Aufgaben auf 8-Kerne aufzuteilen, ist schon kompliziert genug, was früher nicht ging oder später sehr ineffizient war. Da war früher oft ein Dual-Core mit 4 Ghz ("2x 4GHz = 8Ghz") viel schneller als ein Quad-Kern mit 2 Ghz ("4x 2 GHz = 8 Ghz")
AMD & Intel versuchen immer die Notebook-CPUs bei mindesten 2,0 Ghz anzubieten. Das war so, als man Dual-Core anbot und Quad-Core und jetzt wie beim 4700U (basistakt 2,0 GHz) beim Renoir.
Ob das mehr Marketing oder Physikalisch (Effizienz-Rahmen) ist, warum die Notebook-CPU in der Regeln zwischen 2-3 Ghz angeboten werden, kann ich nicht sagen.
Wenn diese 2,0 GHz-Grenze nicht erreicht wurde, dann gab es in der Regel Probleme oder einen markanten Rückstand.
Bei ULV-CPUs war dann die 1,0 Ghz (Basis) die magischen Grenze, sowie wie auch Ice-Lake knapp über 1,0+ Ghz angeboten war.